Mitten drin statt nur dabei – das Ranfttreffen aus der Kamera-Perspektive
Startschuss mit Funken
Mein Ranfttreffen beginnt am Freitagmorgen. Erst noch war ich im Ausland unterwegs. Nun werde ich – zusammen mit der warmen Unterwäsche – weich eingepackt. Die Fachgruppe Ranfttreffen will mich kennenlernen und mir zeigen, was alles zu einem reibungslosen Ranfttreffen gehört. Ich bin gepsannt.
Gegen Mittag treffe ich in Flüeli-Ranft ein und werde herzlich willkommen geheissen. Zusammen mit der Fachgruppe und weiteren Ranfttreffen-Lebensfreunden geniesse ich erstmal ein feines Mittagessen und studiere ich meinen Zeitplan für die kommenden Stunden.
Gestärkt mit neuen Batterien geht es gleich hoch hinaus. Damien als Verantwortlicher für das Ressort Funk & Transport nimmt mich mit zum Kloster Bethanien. Oben auf dem Dach halte ich fest, wie Damien die Funk-Antenne montiert.
Dank dieser Antenne sind die einzelnen Mitglieder der Fachgruppe Ranfttreffen während des Ranfttreffens per Funk verbunden und können dadurch schnell und unkompliziert Fragen klären oder allfällige Probleme lösen.
Wie viele Wege führen in die Ranftschlucht?
Heute muss ich jedoch noch via Smartphone kommunizieren. Ich melde mich bei Lukas. Lukas ist am diesjährigen Ranfttreffen – zusammen mit Cristi – für die Wegmarkierung verantwortlich. Ich halte ihrer Vorbereitungsmomente fest.
Ob es vielleicht genau jener Wegweiser war, der deine «Karten-lesen-Kompetenzen» schonte?
Frisch abgetrocknet – draussen regnet es – steige ich in den Keller des Gasthaus Pax Montana. Dieses Haus ist quasi das Lagerhaus des Ranfttreffens. Hier drin wird vorbereitet, geschlafen, gekocht, das Material gerüstet und zwischendurch natürlich auch mal entspannt.
Im Keller lerne ich Patrizia kennen. Sie ist damit beschäftigt, die Kochkisten mit den geplanten Inhalten und dazugehörigem Standort zu beschriften. Du als Ranfttreffen Teilnehmer/in bist der einen oder anderen Kiste sicher begegnet.
Hungrig durch die Nacht?
Um den Inhalt in die Kochkisten kümmert sich Judith. Sie hat soeben all die bestellten Lebensmittel aus dem lokalen Lebensmittelgeschäft erhalten, der Kassenzettel ist lange und die rund 2000 Franken, die Judith eben ausgegeben hat, werden nebst anderen Ausgaben dazu führen, dass die Teilnehmer/innen und Helfer/innen am Ranfttreffen nicht hungrig durch die Nacht gehen müssen.
Für die erwähnten Helfer/innen ist Romi zuständig. Ich treffe ihn hinter der Rezeption des Gasthauses. Ab Samstagmorgen wird er die Helfer/innen empfangen, sie im Detail darüber informieren, was sie zu tun haben und wo sie sich wann verpflegen können. Daneben hat er auch den Überblick darüber, wer von den Helfenden gerade am Schlafen ist.

Zwischen Telefon und Materiallager
Im Saal des Gasthauses befindet sich das Herz des Ranfttreffens. Jasmin als Verantwortliche für die Administration hat sich neben dem Materiallager eingerichtet.

Heute ist Jasmin viel am Telefon. Einige Gruppenleitungen rufen an, weil sich Teilnehmende aus der Gruppe abmelden oder andere Teilnehmende zusätzlich mitkommen. Damit Jasmin den Überblick behält, passt sie die Mutationen auf der Excelliste an. Diese Liste siehst du dann vielleicht am Empfang – da deine Gruppe anhand dieser Liste den TN-Betrag bezahlt.
Fast zu gross für mein Objektiv ist das Materiallager. Zwischen orangen Leuchtwesten und unzähligen Bananenschachteln sitzt Tobias.
Er vertritt heute den eigentlichen Materialwart. Dieser kann erst morgen anreisen. Tobias bereitet in den Bananenschachteln das Material vor, das während dem Ranfttreffen pro Standort gebraucht wird.
Sonderbefugnisse dank Objektiv
Als Kamera habe ich einen Sonderstatus. Ich darf das «Treffenleitungsbüro» betreten. Durch den Türspalt beobachte ich Roland. Roland besitzt als Ressortverantwortlicher «Standort und Empfänge» von all den verschiedenen Standorten je einen Schlüssel.
Am anderen Tisch hat sich Damien eingerichtet, der während dem Ranfttreffen die verschiedenen Fahrzeuge koordinieren wird.
Ruhe vor dem Sturm
Vor dem Abendessen nehme ich wahr, dass sich die Fachgruppe zurückzieht, sich miteinander austauscht und nochmals durchgeht, klärt ob für die kommenden 36 Stunden alles klar ist. Die Stimmung ist angespannt, ein bisschen nervös – jedoch voller Vertrauen. Dieses Vertrauen lässt mich dann auch ruhig auf dem Tisch liegen und den gemütlichen Teil der Ranfttreffen-Vorbereitung geniessen.
Was Schalttafeln und Excel gemeinsam haben
Am Samstagmorgen gehen die Vorbereitungen weiter. Schalttafeln und Palette werden – mit dem sogenannten Aebi – in die Ranftschlucht gefahren. Dieses Hilfsmittel spielt in den Vorbereitungen fast so eine wichtige Rolle wie Excel als Hilfsmittel, um die einzelnen Informationen zu sortieren.
Vor dem Mittagessen werden Stühle zusammengeschoben. Nicht nur die Ressort-Leitungen auch das OK Familienweg und weitere Helfer/innen setzen sich nun zusammen in den Kreis.
Ich bleibe aussen vor und halte einige Momente fest. Und bevor das OK des Ranfttreffens Familienweg dessen Empfang öffnet, wage ich noch einmal einen Blick durch das Objektiv. Ich stelle fest, dass die Projektleiterin Esther gut gelaunt versucht zu verstehen, wozu die Funkregeln dienen und weiss – das kommt gut mit diesem Ranfttreffen.
PS: Der letzte Satz ist ein Witz und kann nur von jenen verstanden werden, die schon an einigen Ranfttreffen als Helfer/innen im Einsatz standen. Wer den Satz zukünftig auch verstehen will: helferkoordination@ranfttreffen.ch freut sich jetzt schon auf deine Anmeldung als Helfer/in zum Ranfttreffen 2019.