Mehrjahresziele 2019-2022: «Luege – lose – loufe»
Mehrjahresziel, was ist das?
Im Jahr 2015 hat sich Jungwacht Blauring eine Vision und vier dazu führende Strategien gesetzt, die dem Verband für die Dauer von 10 Jahren eine Richtung weisen. Diese vier Strategien werden mittels Mehrjahreszielen (MJZ) verfolgt, welche im Vierjahresrhythmus von der Bundesversammlung (BV) definiert werden.
Die beiden aktuellen Mehrjahresziele orientieren sich an den Verbands-Strategien Vernetzung und Entwicklung. Das Mehrjahresziel «Ehemaligennetzwerk nutzen» befasst sich mit dem bewussten Auf- und Ausbau des Netzwerkes von ehemaligen Mitgliedern aus Jungwacht Blauring auf allen Ebenen. Das Mehrjahresziel «Scharalltag stärken» steht dafür, dass die Qualität des Angebots der Basis mittels zusätzlichen Aus- und Weiterbildungen sowie Angebotsformen überprüft und verbessert wird.
Aktueller Stand
Das Jahr 2019 wurde dazu genutzt, «z’luege» und «z’lose», wie die Jubla bei diesen beiden Themen heute unterwegs ist.
Auf dieser Basis folgen nun drei «Massnahmen-Jahre» – mit dem Ziel, den Verband einen Schritt («loufe») weiterzubringen. Dies wird aber nur möglich sein, wenn alle am gleichen Strick ziehen – ein gemeinsamer Ruck nach vorne also.
Scharalltag stärken
Das Mehrjahresziel «Scharalltag stärken» soll durch drei Entwicklungsschwerpunkte umgesetzt werden. Klapp die einzelnen Bereiche auf, um mehr zum aktuellen Stand zu erfahren.
Hast du Interesse, bei einem der Projekte mitzuarbeiten? (Entwicklungsschwerpunkt 2 oder 3)
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Entwicklungsschwerpunkt 1: Ausbildungsquote steigern
Bei diesem Entwicklungsschwerpunkt wurde mithilfe der Jubla-Datenbank und der Kursstatistik untersucht, wie es mit der derzeitigen Ausbildungsquote steht. Zudem wurden Leitende ohne J+S-Ausbildung telefonisch befragt, aus welchen Gründen sie nie einen J+S-Kurs besucht haben.
Es zeigte sich, dass 30% der Leitenden im Verband über eine aktuelle GLK- oder SLK-Anerkennung verfügen. Die Quote schwankt je nach Kanton zwischen 18% (FR) und 38% (BS/BL). Die Anzahl der GLK und SLK ist in den letzten neun Jahren leicht gestiegen (je 3) aber die Anzahl Teilnehmenden ist um ca. 30% gesunken (von 1’550 auf 1’150). Das Angebot an Weiterbildungen und die Anzahl Teilnehmender hat sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt (von 26 auf 61 Angebote und von 700 auf 1'400 Teilnehmende).
Die Gründe, weshalb Leitende nie einen J+S-Kurs besuchen, sind vielfältig:
- Andere Verpflichtungen wie Sprachaufenthalt oder Schulabschluss in jenem Jahr, in dem sie das erste Mal den Gruppenleitungskurs hätten besuchen können
- Das Gefühl, mit über 18 Jahren zu alt zu sein, um mit jüngeren Leitungspersonen einen Ausbildungskurs zu besuchen
- Zu wenig Ferien, um neben dem eigenen Schar-Lager noch einen Kurs zu besuchen
- Der Eindruck, die Kursinhalte oder -anforderungen passten nicht
Aus Ressourcengründen wird dieser Entwicklungsschwerpunkt im Rahmen der Mehrjahresziele nicht mehr weiterverfolgt. Die Resultate der Befragung werden an den Bereich Aus- und Weiterbildung weitergegeben.
Entwicklungsschwerpunkt 2: Scharinterne Aus- und Weiterbildung fördern
Zu diesem Entwicklungsschwerpunkt wurde eine Umfrage lanciert, an der 96 Scharen teilgenommen haben.
Die durchschnittliche Schar (über 50%) organisiert die scharinterne Aus- und Weiterbildung so: Die Scharleitung ist für dieses Thema verantwortlich und bringt die Themen (Gruppenstundenplanung und -inhalte sowie Elternarbeit) als Input an einen Höck. Zielgruppe der Inputs sind entweder Neuleitende oder das gesamte Leitungsteam. Die Grundlagen für diese Inputs bezieht die Scharleitung aus dem Kopf oder aus den schub-Broschüren.
Die Qualität der scharinternen Aus- und Weiterbildungen soll mit dem Mehrjahresziel unterstützt werden. Dafür suchen wir Modell-Scharen. In einem Workshop sollen die Personen, welche für die interne Aus-und Weiterbildung in ihrer Schar verantwortlich sind (z.B. Scharleitende, Präses, Scharbegleitung), neue Methoden entwickeln um innerhalb ihrer Schar gewinnbringende Aus- und Weiterbildungen durchzuführen. Die ausgearbeiteten Ideen, Methoden und Konzepte werden dann in den einzelnen Scharen getestet und die Erfolgreichsten fliessen in die allgemeine Aus- und Weiterbildung ein.
Entwicklungsschwerpunkt 3: Neue Angebote entwickeln
Geplant war, 2019 den Scharen ein Analysetool zur Verfügung zu stellen, damit sie die Qualität ihres Angebotes überprüfen können. Es zeigte sich aber schnell, das dies zurzeit nicht möglich ist, da in der Jubla nicht definiert ist, was die Qualität guter Angebote ausmacht. Daher wird sich eine Projektgruppe in diesem Jahr der Definition eines «guten Scharalltag» annehmen.
Ehemaligennetzwerk nutzen
Die Jubla weiss um den Wert ihrer Ehemaligen – aber auch, dass es eine grosse Herausforderung ist, diese zu erreichen. Um das Thema mit vereinten Kräften voranzutreiben, wurde im Frühjahr 2019 die Fachgruppe Ehemalige gegründet. Diese sensibilisiert den Verband für das Ehemaligen-Thema.
Hast du Interesse, in der FG Ehemalige mitzuarbeiten?
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Schritt 1: Scharumfrage
Als erster Schritt wurde eine Scharumfrage. Mit dieser erhielt die FG einen ersten Eindruck, wie die Scharen ihren Kontakt zum Ehemaligennetzwerk pflegen und nutzen.
Wichtigste Feststellungen:
- Der Kontakt zu Ehemaligen ist vielerorts vorhanden, meist aber eher zufällig.
- Bewusste Verantwortlichkeiten («Ämtli») für die Ehemaligenkontaktpflege sind selten.
- In den meisten Scharen gibt es mindestens eine Ehemaligenvereinigung.
- Die Aktiven nutzen die Ehemaligen stärker für personelle Unterstützung (Know-how, Netzwerk, WoManpower), denn als materielle und finanzielle Unterstützung.
- Für eine Stärkung des Ehemaligennetzwerkes und dessen Nutzung fehlt es den Aktiven an Ideen, Zeit und Motivation.
- Die Verwaltung der Ehemaligen via jubla.db findet nicht statt oder ist unsystematisch.
Schritt 2: Zukunftsszenarien
In einem weiteren Schritt überlegte sich die Fachgruppe verschiedene Szenarien, wie das Ehemaligenwesen der Jubla in Zukunft strukturiert sein könnte – immer mit dem Ziel, möglichst viele Ehemalige zu erreichen und sie in ihrer Jubla-Identifikation und -Unterstützung zu stärken.
Als favorisiertes Szenario stellte sich eine unabhängige Parallelstruktur heraus, also ein Ehemaligenverband, der sich neben dem Aktivverband selbst organisiert. Gedanke dahinter: Ehemalige wissen selbst am besten, was Ehemalige wollen. Und die Aktiven haben mit dem «Kerngeschäft der Jubla» genug zu tun. 2020 nun soll die Idee des eigenständigen Ehemaligenverbandes auf Herz und Nieren und ihre Realisierbarkeit geprüft werden. Bei einem positiven Resultat könnte 2021 mit dem Aufbau des Verbandes begonnen werden.